Hat Ihr Kind eine Rechenschwäche (RS)?


Wann spricht man von einer Rechenschwäche?

Von einer Rechenschwäche wird dann ausgegangen, wenn die Leistungen im Rechnen deutlich unter den Leistungen liegen, die ein Kind dieser Klassenstufe allgemein erbringt und deutlich hinter dem zurückbleiben, was eigentlich aufgrund seiner allgemeinen Begabung zu erwarten wäre.

 

Was sind Anzeichen einer Rechenschwäche?

Kinder, denen das Erlernen des Rechnens sehr schwer fällt, entwickeln oft eine starke Abneigung gegenüber allem, was mit Rechnen zu tun hat. Es fällt den Kindern oft schwer, sich Mengen oder Zahlen vorzustellen, sie rechnen noch in der 3. oder 4. Klasse mit den Fingern. Längen oder Maße sind ein großes Problem, auch das Erlernen der Uhr fällt sehr schwer. Vergleiche wie größer-kleiner, länger-kürzer fallen ihnen schwer. Neu Gelerntes wird ganz schnell wieder vergessen. Ältere Schüler zeigen meist auch im 10er- oder 20er-Bereich noch deutliche Unsicherheiten. Die zunehmende Ablehnung gegenüber dem Rechnen wirkt sich natürlich besonders auf die Hausaufgaben und das Üben aus, so dass dies häufig zu einer Qual für Eltern und Kind wird. Die Eltern stehen der Situation meist hilflos gegenüber, da auch vermehrtes Üben in der Regel keine Verbesserung bringt, was auf beiden Seiten zusätzliche Frustration entstehen lässt.

 

Wie sieht eine Therapie für Kinder mit Rechenschwäche aus?

Das Ziel der Lerntherapie besteht darin, gemeinsam mit Eltern und Kind die Schwierigkeiten zu bewältigen. Wir richten unsere Therapie an den individuellen Stärken und Schwächen Ihres Kindes aus, deshalb orientieren wir uns in der Therapie zunächst nicht am Schulstoff, sondern am individuellen Stand Ihres Kindes. Es kann dabei erforderlich sein, bis zum pränumerischen Bereich zurück zu gehen, um wichtige Lücken aufzuarbeiten und zu schließen. Zentral sind dabei der Aufbau eines sicheren Mengenverständnisses und das Verständnis der verschiedenen Rechenoperationen. Dies enthält auch spielerische Elemente, um den Spaß am Lernen und Rechnen zu fördern, Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und Motivation aufzubauen. Durch die Stärkung des Selbstvertrauens und den Abbau von Versagensängsten kann man oft wesentliche Fortschritte erzielen. Dadurch wird nicht Ihr das Kind, sondern oft die ganze Familie entlastet. Die Schwierigkeiten können wieder mehr in den Hintergrund und Stärken Ihres Kindes in den Vordergrund rücken. Der Einbezug der Schule kann diesen Prozess zusätzlich unterstützen.